Grenzen Honduras und Nicaragua, Leon

Früher (also auf meiner Chinareise) konnte ich über dreistündige Grenzübertritte nur lächeln. Heute scheint es etwas anderes zu sein. Es nervt. Aber vielleicht liegts an meinem Benehmen. Aber alles der Reihe nach.

Die Strasse von San Miguel bis zur Grenze war tiptop. Cirka 5 km davor begann die LKW Kolonne. Das kann ja heiter werden. Ich überholte alle bis kurz vor der Grenze. Da stand das Militär und wies alle PW auf eine Schotterpiste nach links. Ich hielt kurz an und schon kam ein „ Grenzhelfer“ und sagte, ich solle nur geradeaus fahren, das sei viel schneller. Das tat ich denn auch und ca 1 Km später stand ich vor einer Strassenblockade die von einer Gewerkschaft organisiert war. Und wie durch ein Wunder stand der Andere wieder neben mir und bequatschte mich, wie schwierig es seie über die Grenze zu kommen. Für eine kleine Propina ( Trinkgeld) würde er mir helfen. Ich sagte ihm, dass ich ihm 20 Dollar geben werde und er nickte zufrieden. Dass ich meine Hausaufgaben gemacht habe, konnte er nicht wissen. Mein Vorfahrer, Marcel Killer ( Gemsle.ch) hat beschrieben wie das abläuft und eben ich war bereit. Die verdammte Blockade ging eine Stunde und Fernseh und Zeitungen waren alle da. Auch ich musste ein Interview geben. Während dessen wollte mein Helfer 10 Dollar für Kopien. Ich sagte ihm, ich würde mitkommen und plötzlich kosteten die Kopien nur noch drei Dollar. Da ich nur einen 5er Schein hatte gab ich diesen. Zurück kam nichts mehr :=( Während des Wartens kam er zu mir und sagte ich solle hier zwischen die Kopien einen 10er reinlegen. Er gehe dann zu Beamten und dann ginge es schneller. Kein bisschen davon, aber der 10er war auch weg und ich habe gesehen, wie er nur das lose Blatt hingestreckt hat.

Um punkt 10 Uhr wahr die Blockade beendet und es ging endlich los. Ca 500 m weiter kam dann die Grenze. Jose wollte 40 Dllar von mir. Ich gab ihm nichts und er verschwand im Büro. In dieser Zeit fragte ich den Polizisten wieviel man hier bezahlen müsste. 20 Dollar war die Antwort. Als Jose wieder kam und Geld wollte, sagte der Polizist zu ihm, dass ich wüsste wieviel es kostete. Jose`s Augen wurden grösser :=) Weiter gings zur Immigration und plötzlich war der Bruder von Jose auch hier. Beide ginge zu je einem Schalter und ich immer schön hinterher um zu bezahlen. Hier 3 Dollar dort 35 Dollar. Aber wir waren wirklich schnell. Nach einer Stunde war alles vorbei und die Abrechnung kam. Jose wollte 80 Dollar. 40 Dollar für den ersten Posten und 40 Dollar für und seinen Bruder. Ich gab ihm 40 Dollar, denn von einem Bruder haben wir nichts abgemacht und der erste Posten hatte sowieso nur 20 gekostet.

Dann kam Nicaragua. Hier nahm ich keinen Helfer mehr. Einmal pro Tag zuviel zu bezahlen, das genügt. Das Procedere hier schlägt nun dem Fass den Boden aus. Alles in einem Haus, aber sowas von kompliziert. Zwischendurch musste ich Kopien machen. Gleich über der Strasse, hiess es. Blöderweise war da aber der Kopierer defekt. Der nächste sei 100 m weiter. Nach hundert Meter stand ich aber nur vor eine Transporteuren Halle. Ich dachte, die haben doch sicher auch ein Kopierer und fragte danach. Nein haben wir nicht. Aber der Chef hatte Mitleid mit mir und schickte einen Mitarbeiter. Nach dreiviertel Stunden kam er wieder. Ich fragte wo denn der Kopierer seie. Ja so ca 1 Km weiter. Ich gab dem Mann eine gute Propina und stellte mich wieder in die Schlange. Zwischendurch trank ich Wasser aus meinem Alukoffer. Ich musste schon fast blasen, denn es war mittlerweile 40 Grad ( ausserhalb des Koffers) Nun gut ein Teelein ist auch nicht schlecht.

Endlich nach gut drei Stunden war ich durch. Kosten alles in allem 21 Dollar. Die Strasse war perfekt und vorallem: Sauber. Ganz selten ein Stück Plastik im Graben. Ich staunte und muss meine Einstellung gegenüber Nicaragua ändern. Ganz freundliche Leute, keine Gewehrträger, kein Stacheldrahtzaun. Sie hatten hier bis 1980 ja einen Krieg/Revolution am anderen und die Leute wollen einfach ihre Ruhe.

Betreff der Polizeikontrolle bin ich in Honduras einmal angehalten worden. Eine Frau und ein Mann. Die Frau: Hübsch und gut gebaut. Sie wollten wissen, woher und wohin und lachten über meinen Bart. Ich erklärte Ihnen ich sei Santa Claus de Suiza und arbeite nur im Dezember. Jetzt seie ich in den Ferien. Sie zupfte am Bart und meinte, sie müsse kontrollieren ob der echt seie. Kurz überlegte ich die Frage ob bei ihr alles echt sei. Anscheinend sagte aber mein Blick schon alles und wir trennten uns lachend.

Leon ist eine kleine nette Stadt und wie gesagt sehr sauber. Ich habe das Museum der Revolution besucht und der Führer hat mir alles sehr gut erklärt. Er fing im Jahr 1524 an … Aber sehr interessant. Am Schluss führte er mich auf das Dach des ehemaligen Palastes und ich konnte tolle Bilder machen.

Bildlegende: Präsidenten Palast zur Zeiten der Revolution, Strassenblockade einer Scheissgewerkschaft, Ueber den Dächern von Leon

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