Wieder fest nach Osten haltend, kam ich zuunterst am Titicacasee an der Bolivianischen Grenze an. Desaguardero ein Dreckskaff mit lauter Drecksunterkünften ist das Grenzdorf dazu. Am Morgen war ich bei Zeiten am Zoll. Dieser war jedoch auf der Peruseite erst um 8.00 auf. Die Bolivianer tauchten aber erst gegen 9.00 auf. Dies weil wir wieder 1 Std Zeitverschiebung haben. Vor den Toren des (geschlossenen) Zolls hatte es verschiedene Strassenküchen. Um die Zeit totzuschlagen genehmigte ich mir da ein Süpplein. Plötzlich kamen noch 2 Frauen und ein Mann an meinen Tisch. Natürlich fragten sie mich nach woher und wohin. Ich gab breitwillig Auskunft. Um 8.00 verabschiedete ich mich, ich müsse jetzt durch den Zoll. Sie lachten und sagten, dass ich nicht pressieren müsste, denn sie seien die Zollbeamten und würden jetzt zuerst fertig essen. Als ich dann später vor deren Schalter stand, begrüssten wir uns wie alte Freunde.
La Paz die Hauptstadt von Bolivien befindet sich in einem tiefen Kessel der den Anfang eines langen Tales bildet. Von El Alto herkommend geht es erst mal steil in die Stadt hinunter. El Alto auf ca 4000 m ist das ärmere Viertel von La Paz. Je tiefer man kommt ( 3600 m ) je reicher erscheint die Stadt. Eigentlich gibt es in La Paz nichts Besonderes zu sehen. Ausser das Gesamtbild. Dieses kann man wunderbar mit den 10 Gondelbahnen welche zwischen den Talflanken hin und her verkehren, erkunden. Ich löste ein Ticket für alle Bahnen und schwang mich so von Flanke zu Flanke und hatte die Stadt somit von allen Seiten (von oben) gesehen.
Abgestiegen bin ich in einem „Schweizer“ Hotel. Plaza Oberland. Dies vor allem weil auf der Speisekarte : Fondue Chinoise steht. Was ich nicht gewusst habe ist, dass der Besitzer seine imposante und mit viel Herzblut errichtete Anlage, vor ca einem Jahr verkauft hat. Dass nun der Patron fehlt, sieht man an diversen Kleinigkeiten. Die Begrüssung ist bolivianisch kühl, Auskunft über eventuelle Aktivitäten in der Stadt: nur spärlich, Lavabo mit verstopftem Ablauf usw. Das absolut Schlimmste war, dass nachdem ich den ganzen Tag nichts gegessen hatte, der Koch um 19.00 heimgegangen ist und ich mein Chinoise an den A… streichen konnte. Der Receptionist meinte, gleich um die Ecke hätte es eine Tienda wo ich sicher Brot und Streichwurst bekommen würde. So an Tubel.
Auf dem Weg nach Oruro kam ich immer wieder an den Spuren der vergangenen Unruhen ( vor ca 1 Monat ) vorbei. Verbrannte Pneus, Holzbarrikaden oder Erdhaufen säten den Weg und ich hörte von diversen Strassenblockaden durch Busse. Sicherlich war es dazumal kein Zuckerschlecken um hier durchzufahren. Wenn jemand aber meint, dass sei eine Neuerscheinung der irrt. Hie und da lese ich im Buch der Krad -Vagabunden. Die waren vor 8 Jahren hier und haben dieselben Unruhen auch schon so beschrieben.
Bildlegende : Ein Süppchen morgens um 7 Uhr, Gemacht von Mamma, Hotel Plaza Oberland, Auf der Route Amarillo, Durch die Entlastung der Bahnen:relativ wenig Verkehr auf den Strassen, Spuren der Strassenblockaden mit brennenden Pneus, aber gut bewacht durch die Polizei :=)