Providencia, El Porvenir, Canal Carti, Panama City,

Mit Schrecken habe ich festgestellt, dass ich schon 2 Wochen nichts mehr von mir hören liess. Dies wahrscheinlich aus 2 Gründen. 1. vergeht die Zeit hier grausam schnell und 2. wenn man mal was mitteilen will, ist kein Wifi vorhanden.

Also, wir haben Jamaika hinter uns gelassen und sind bei gutem Wetter nach Providencia gesegelt. Diese Insel ist bereits Kolumbianisches Hoheitsgebiet und strahlt eine unheimliche Ruhe aus. Natürlich ist James auch nicht hier und deshalb der Lärmpegel um einiges ruhiger. Ausser natürlich derjenige aus den nächtlichen Diskotheken welche unweit von unserem Ankerplatz am dröhnen sind. Die Leute sind gut drauf aber keine Spur mehr von Aufdringlichkeit wie in Jamaika. Weiss der Kuckuck woher die Leute das Geld haben um hier zu leben. Die paar läpischen Touristen bringen glaube ich, auch nicht so viel. Eher habe ich das Gefühl, dass sich hier, dieser oder jener Nachfahre von Pablo Escobar niedergelassen haben und dementsprechend gut versteckt werden.

Wie immer auf dieser Fahrt mit der Stahlratte bin ich froh wenn es nach ein paar Tagen wieder weiter geht. So schön die jeweiligen Ueberfahrten sind, so langweile ich mich bereits nach einem Tag an ein und demselben Ort. Am 25.5. sind wir dann weiter gefahren und hatten einen Tag länger als gedacht. Gegenwind und Flauten haben uns ein wenig vom Kurs abgebracht und am 4. Tag musste sogar der Motor angeworfen werden damit wir den Kurs Richtung San Blas einhalten konnten. Da die Stahlratte relativ gross ist (35 Meter) bringt ein Kreuzen relativ wenig bis gar nichts. Deshalb lieber mittels Motor auf der direkten Linie bleiben.

San Blas Archipel liegt vor Panama und umfasst ca 350 Inseln. Inseln ist manchmal übertrieben weil du zu Fuss innert 10 Minuten ringsumgelaufen bist. Alle sind auch von Riffen umgeben und ein Manöverieren ist mit grösster Aufmerksamkeit zu bewerkstelligen. Diverse „ Leichen“ die hier rumliegen, zeugen von so manchem Crash. Ludwig meistert es aber dank seiner langjährigen Kenntnis des Gebietes aber gut und wir ankern keine 50 Meter vor Che-Che-Wa. Diese Insel ist so gross, dass man bestimmt 30 Minuten für eine Umrundung braucht. Deshalb entscheide ich mich auch nach 2 Tagen das Boot zu verlassen und mit einem Taxi zum Festland rüber zu schwimmen. Was nachher folgt, ist eine hässliche Taxifahrt im 7Plätzer Jeep welche quer durch das ganze Land nach Panama City führt.

Dort angekommen bist du in einer anderen Welt. Modern, gross und mit allem Komfort ausgestattet. Ich habe das schon einmal erlebt, als ich in Kanada aus dem grossen Wald in die erste Stadt gekommen bin. Es ist fast nicht zum glauben, dass du zwischen KFC und MCDonald auswählen kannst. Dinge die daheim eine Selbstverständlichkeit sind, kommen dir wie eine Gabe Gottes vor. ( Sinnbildlich gemeint :=) Wirklich, jemand der das noch nicht erlebt hat denkt: Spinner

Panama ist wirklich eine Superstadt und hat viel zu bieten. Angefangen von der mondänen Innenstadt mit den Wolkenkratzer über die Altstadt bis hin zu den Kanalschleusen. Diverse Kolonialhäuser zeugen von der langen Zeit der verschiedenen „Erobererer „ und diverse Kasernen, welche alle in Schulen umgemodelt wurden, von der Anwesenheit der Amis.

Bildlegende: Viel Zeit auf der Ueberfahrt um nachzudenken, Blick aus dem WC Fenster der Stahlratte, Kuna Indianer kommen immer wieder um Fische oder Krebse zu verkaufen, Panamakanal, Panama Downtown

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