Trujillo, Chimbote, Cañón del Pato, Hauraz, Lima

Trujillo, Chimbote, Cañón del Pato, Hauraz, Lima

Der vordere Pneu ist nun flach wie ein Tisch und zeitweise schauten schon die Fäden heraus. Schon am Calla Calla Pass fuhr ich über hunderte von spitzigen Steinchen und alle höhnten mein Pneu an: Wir stechen dich, wir machen ein Loch in dich usw. Gar nicht beruhigend. Deshalb fuhr ich den Umweg über Trujillo, eine Grossstadt am Meer. Dort fand ich via Internet eine KTM Bude welcher ich einen Pneuwechsel mit Auswuchten zutraute. Nach längerem Suchen fand ich diese ( sie hatten vor einem Jahr gezügelt, aber noch keine Zeit gehabt, im Internet die Adresse zu wechseln). Das Rad demontierten sie dann flugs, aber den Pneu wurde durch eine Lantera (Reifenfirma) gewechselt. Die Sekretärin klärte mich auf, dass das in Peru normal sei, dass jede Firma ihre Spezialität habe. Sie das Mechanische, die Anderen den Pneuservice usw. Nichtsdestotroz war ich um 11.00 wieder auf der Strasse und fuhr zu den Ruinen von Chan Chan. Leider waren diese aber Montags geschlossen. Ich beschloss daher bis Chimbote weiter zu fahren um möglichst nahe an den Cañón del Pato heranzufahren.

Jeder Perufahrende redet von diesem Uebergang nach Huaraz. Es war tatsächlich beindruckend, wie da die Strasse in den Fels gehauen wurde. Durch X unbeleuchtete, einspurige, staubgeschwängerte Tunnels ging es den Berg hoch. Vor lauter: da kommt noch mehr, habe ich nie angehalten ausser zum Kreuzen von Lastwagen ( ich habe mich gefragt, wie kommen die da durch ?) Mehr auf Youtube: Canon del Pato

Huaraz ist ein Dreckkaff sondergleichen, aber ich habe eine Bleibe gefunden mit dem Vorteil, dass sie nur 10 Fr gekostet hat. Ich behaupte, wenn der Motor der hiesigen Gefährt nur noch auf der Hälfte der Zylinder läuft, macht das gar nichts. Hauptsache die Hupe funktioniert. Es ist unglaublich wie selbst die Kleinsten, sprich die dreirädrigen Taxi – Rikscha welche es in Peru zu Tausenden gibt, hupen was das Zeug gibt. Sie tun das, um anzuzeigen, dass sie noch frei sind. Erspähen sie dann einen potentiellen Kunden, wird eine Kurve in dessen Richtung gekratzt. Blinken natürlich überflüssig. Keine Zeit sonst ist ein Konkurrent vorher da. Gestern ging es dann gemächlich Richtung Lima. Bis ca 20 km davor gings ganz flott. Doch dann begann das Puff. Jene Blinklichter mit den dementsprechenden Tocos davor. Wie ich die Dinger hasse. Selbst auf der Autobahn hat es welche. Man muss aufpassen wie die „ Häftlimacher“. Wehe du übersiehst einen, dann gehts ganz gewaltig in den Rücken.

Lima ist gewaltig. Im Centro herrscht eine Hektik das glaubt man nicht. Spätestens 0,5 Sekunden nachdem es Grün wird, stehen alle auf die Hupe und lassen nicht mehr los, bevor sie die Mitte der Kreuzung erreicht haben.

Nach 1 Std hat es mir abgelöscht und ich bin im nächsten Hotel das kam, abgestiegen. Leider musste ich nach einer Nacht zügeln, weil es ausgebucht war. War zwar kein Problem ausser, dass ich für die 5 Km wieder 3/4 Std brauchte. Diese Nacht bin ich jetzt im Stadtteil Miraflores abgestiegen. Hotel Cholcana welches von Christian einem Deutschen und Besitzer geführt wird. Er gab mir auch die Tips, was ich besuchen sollte. Zum einen war das die Ausgrabungen von Huaca Pucllana. Bis 1994 diente dieser Hügel als Motocross Piste, wurde dann aber ausgegraben und es kamen diverse Ruinen welche aus Lehmziegel bestehen und tausende Jahre alt sind,  hervor. Später fuhr ich mit dem Taxi in den Stadtteil La Molina. Hier wohnen die Mehrbesseren, man sieht es auch den Autos an. Porsche, Audi, RangeRover usw fahren hier durch die Strassen. Hier schaute ich mir das Oldtimer Museum eines Herrn Nicolini an. Er ist seines Zeichens Spagetti Hersteller und steinreich. Hier beschäftigt er 10 Leute. Mechaniker, Spengler, Sattler usw. Was die aus den Ruinen welche er im ganzen Land zusammenkauft machen, ist erste Klasse. 

Bildlegende: Solche Brücken steigern das Adrenalien,  Chili zum trocknen ausgelegt, 1994 wurde hier noch Motocross gefahren, Erstaunlich was 1000ende Jahren darunter versteckt war, Nicolini Automuseum mit ca 130 top restaurierten Wagen, Werkstatt wo alles, aber auch wirklich alles selbst instand gestellt wird.

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